Montag, 11. April 2011

Karsamstag – Ostersamstag

Der Karsamstag, oder auch Ostersamstag genannt, ist der erste Tag nach Jesus Tod und der Tag der Grabesruhe. Es findet kein Gottesdienst statt und die Altäre in den Kirchen sind frei von Kerzen und Blumen.
Der Sabbat ist der jüdische Ruhetag. An diesem Tag darf nicht gearbeitet werden. Deswegen mußte Jesus noch am Freitag beerdigt werden. Am Karsamstag wurden Wachen vor dem Grab von Jesus positioniert. Sie sollten darauf achten, daß der Leichnam nicht gestohlen wird und so die Aussage im Land verkündet werden kann, daß Jesu auferstanden sei.
Am Karsamstag wurde aber nicht nur Jesus für tot erklärt, sondern auch die Hoffnung auf einen Retter begraben. Denn am Karsamstag versteckten sich die Jünger aus Angst selbst am Kreuz hingerichtet zu werden.
Dieser Tag der Depression besiegelte bei vielen Menschen den Glauben an einen neuen Anfang. Symbolisch kann man für den Karsamstag sagen, daß trotz der hoffnungslosen Lage das Leben weitergeht und bessere Tage folgen, wie die Auferstehung Jesus deutlich macht.
Erst in der Nacht zum ersten Ostertag oder sogar in der Frühe des Ostermorgens kommen die Christen zur Feier der Auferstehung zusammen, verbunden mit der Weihung des Osterwasser, des Osterfeuer und der Osterkerze. Die Glocken, die sich am Gründonnerstag mit vollem Geiäute nach dem Abendmahls- Gottesdienst verabschiedet hatten kehren am Karsamstag beim Gloria in der hl. Osternacht wieder mit vollem Klang zurück.
Die Osternachtsmesse besteht aus Lichtfeier, Wortgottesdienst, Tauffeier und Eucharistiefeier.
Osterbrauchtum in Deutschland an Karsamstag:
In Neunkirchen im Oberpinzgau kommt eine Truhenratsche während der "glockenlosen" Zeit zwischen Gründonnerstag und Karsamstag zu Ehren die auf einem Handwagen von den Meßdienern durch den Ort gezogen wird. In Saarwellingen gehen die Messdiener am Karsamstag kläppern und Eier sammeln. In Weismain-Geutenreuth wird von Gründonnerstag bis Karsamstag geschnattert und geratscht. In Attendorn werden Karfreitag und Karsamstag "die vollen Stunden" auf einem alten Nachtwächterhorn in alle vier Himmelsrichtungen angekündigt und am Karsamstag findet an der Nordseite der Pfarrkirche die "Semmelsegnung" statt. Der Ostersemmel, dessen Teig mit Kümmel durchsetzt ist, hat an beiden Enden je einen Einschnitt, so daß sich zwei "Hörner" bilden. Die Form erinnert an die Schwanzflosse eines Fisches, das älteste Symbol des Christentums. Seit 1658 ist der Brauch nachweisbar und hat sich seit dem in Attendorn erhalten.
Beim Weihfeuer-Tragen in St. Georgen an der Stiefing wird am Karsamstag das Feuer vor der Pfarrkirche gesegnet und durch Buben und Mädchen mittels glosender Zunderpilze (Baumschwamm), von Haus zu Haus getragen. In allen Häusern wird dann von den Austrägern ein Stück dieser glosenden Pilze auf die Herdplatte eines Herdes gelegt. Dafür bekommen die Jugendlichen von den Hausbewohnern eine kleine Geldspende. Erloschene Stücke dieser Pilze werden oft von der Bevölkerung bei Gewittern ins Herdfeuer oder auf Elektroherde gelegt, um das Haus vor Blitzschlägen zu schützen.
Für die Bevölkerung in Deutschland ist der Karsamstag ein Tag der Vorbereitung für die Osterfeiertage.
Die Frauen backen oft ein leckeres Osterlamm den Osterzopf oder die Ostertorte und färben oder bemalen die letzten Ostereier.
Die Kinder basteln ein Osternest und Osterschmuck oder bereiten die Osterspiele für Ostersonntag und Ostermontag vor.

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