Montag, 2. Mai 2011

Sturm und Drang (1767 - 1785)

a) Allgemeines


  • Gegenprogramm zur Aufklärung
  • benannt nach dem Drama Sturm und Drang von Friedrich Maximillian Klinger
  • Johann Georg Hamann gab Anstoß zur Entwicklung dieses Gegenprogramms

  • Berufung auf Gefühle, Ahnungen, Bilder, Naturverbundenheit im Gegensatz zur leichter verständlichen Aufklärung
  • Shakespeare, Ossian und Klopstock als Vorbilder
  • Originalität und Genialität als Kriterien für echte Dichtung (»Genieperiode«)
  • Auflehnung gegen den Absolutismus, Tyrannenhaß

  • Absolutismus, Soldatenhandel unter Herzog Karl Eugen

  • Drama als literarische Hauptform (bevorzugte Ausdrucksweise im Sturm und Drang)
  • neue Form der Lyrik (Erlebnisdichtung, Gefühle, Ahnungen)
  • Roman, Neuentdeckung der Ballade (z.B. Bürger)
  • Volkslied, volkstümliches Lied

e) Vertreter


Gottfried August Bürger
Schaffung der Kunstballade
Heinrich Christian Boie
Ludwig Heinrich
Johann Gottfried Herder
Von deutscher Art und Kunst, Stimmen der Völker in Liedern
Friedrich Leopold
Friedrich Schiller
Die Räuber, Fiesco, Höhepunkt der Sturm-und-Drang-Dramatik und erstes politisches Tendenzstück Kabale und Liebe
Christian Friedrich Daniel Schubert
Zeitschrift Deutsche Chronik, Gedicht Die Fürstengruft in Gefangenschaft des Herzogs Karl Eugen geschrieben
Christian Stolberg
Johann Heinrich Voss
Homer-Übersetzungen
Heinrich Leopold Wagner Die Kindermörderin

Johann Wolfgang von Goethe
Goethe wurde am 28.8.1749 in Frankfurt(Main) geboren. Er begann sein Studium der Jura 1768 in Leipzig, das er aber wegen einer schweren Krankheit unterbrach und 1771 in Straßburg fortsetzte. Auf Einladung von Herzog Carl August zog er nach Weimar, wo er ab 1776 im Staatsdienst arbeitete. 1786-1788 erste Italienreise, 1790 zweite Italienreise. Goethe starb am 22.3.1832 in Weimar.



Werke u.a.:


Im Projekt Gutenberg-DE vorhanden:
Siehe auch:







Die Leiden des jungen Werther

Hamburger Ausgabe, Band 6

Erstes Buch

Am 4. Mai 1771

Wie froh bin ich, daß ich weg bin! Bester Freund, was ist das Herz des Menschen! Dich zu verlassen, den ich so liebe, von dem ich unzertrennlich war, und froh zu sein! Ich weiß, du verzeihst mir's. Waren nicht meine übrigen Verbindungen recht ausgesucht vom Schicksal, um ein Herz wie das meine zu ängstigen? Die arme Leonore! Und doch war ich unschuldig. Konnt' ich dafür, daß, während die eigensinnigen Reize ihrer Schwester mir eine angenehme Unterhaltung verschafften, daß eine Leidenschaft in dem armen Herzen sich bildete? Und doch - bin ich ganz unschuldig? Hab' ich nicht ihre Empfindungen genährt? Hab' ich mich nicht an den ganz wahren Ausdrücken der Natur, die uns so oft zu lachen machten, so wenig lächerlich sie waren, selbst ergetzt? Hab' ich nicht - o was ist der Mensch, daß er über sich klagen darf! Ich will, lieber Freund, ich verspreche dir's, ich will mich bessern, will nicht mehr ein bißchen Übel, das uns das Schicksal vorlegt, wiederkäuen, wie ich's immer getan habe; ich will das Gegenwärtige genießen, und das Vergangene soll mir vergangen sein. Gewiß, du hast recht, Bester, der Schmerzen wären minder unter den Menschen, wenn sie nicht - Gott weiß, warum sie so gemacht sind! - mit so viel Emsigkeit der Einbildungskraft sich beschäftigten, die Erinnerungen des vergangenen Übels zurückzurufen, eher als eine gleichgültige Gegenwart zu ertragen.
Du bist so gut, meiner Mutter zu sagen, daß ich ihr Geschäft bestens betreiben und ihr ehstens Nachricht davon geben werde. Ich habe meine Tante gesprochen und bei weitem das böse Weib nicht gefunden, das man bei uns aus ihr macht. Sie ist eine muntere, heftige Frau von dem besten Herzen. Ich erklärte ihr meiner Mutter Beschwerden über den zurückgehaltenen Erbschaftsanteil; sie sagte mir ihre Gründe, Ursachen und die Bedingungen, unter welchen sie bereit wäre, alles herauszugeben, und mehr als wir verlangten - kurz, ich mag jetzt nichts davon schreiben, sage meiner Mutter, es werde alles gut gehen. Und ich habe, mein Lieber, wieder bei diesem kleinen Geschäft gefunden, daß Mißverständnisse und Trägheit vielleicht mehr Irrungen in der Welt machen als List und Bosheit. Wenigstens sind die beiden letzteren gewiß seltener.
Übrigens befinde ich mich hier gar wohl. Die Einsamkeit ist meinem Herzen köstlicher Balsam in dieser paradiesischen Gegend, und diese Jahreszeit der Jugend wärmt mit aller Fülle mein oft schauderndes Herz. Jeder Baum, jede Hecke ist ein Strauß von Blüten, und man möchte zum Maienkäfer werden, um in dem Meer von Wohlgerüchen herumschweben und alle seine Nahrung darin finden zu können.
Die Stadt selbst ist unangenehm, dagegen rings umher eine unaussprechliche Schönheit der Natur. Das bewog den verstorbenen Grafen von M., einen Garten auf einem der Hügel anzulegen, die mit der schönsten Mannigfaltigkeit sich kreuzen und die lieblichsten Täler bilden. Der Garten ist einfach, und man fühlt gleich bei dem Eintritte, daß nicht ein wissenschaftlicher Gärtner, sondern ein fühlendes Herz den Plan gezeichnet, das seiner selbst hier genießen wollte. Schon manche Träne hab' ich dem Abgeschiedenen in dem verfallenen Kabinettchen geweint, das sein Lieblingsplätzchen war und auch meines ist. Bald werde ich Herr vom Garten sein; der Gärtner ist mir zugetan, nur seit den paar Tagen, und er wird sich nicht übel dabei befinden.

Am 10. Mai

Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. Ich bin allein und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. Ich bin so glücklich, mein Bester, so ganz in dem Gefühle von ruhigem Dasein versunken, daß meine Kunst darunter leidet. Ich könnte jetzt nicht zeichnen, nicht einen Strich, und bin nie ein größerer Maler gewesen als in diesen Augenblicken. Wenn das liebe Tal um mich dampft, und die hohe Sonne an der Oberfläche der undurchdringlichen Finsternis meines Waldes ruht, und nur einzelne Strahlen sich in das innere Heiligtum stehlen, ich dann im hohen Grase am fallenden Bache liege, und näher an der Erde tausend mannigfaltige Gräschen mir merkwürdig werden; wenn ich das Wimmeln der kleinen Welt zwischen Halmen, die unzähligen, unergründlichen Gestalten der Würmchen, der Mückchen näher an meinem Herzen fühle, und fühle die Gegenwart des Allmächtigen, der uns nach seinem Bilde schuf, das Wehen des Alliebenden, der uns in ewiger Wonne schwebend trägt und erhält; mein Freund! Wenn's dann um meine Augen dämmert, und die Welt um mich her und der Himmel ganz in meiner Seele ruhn wie die Gestalt einer Geliebten - dann sehne ich mich oft und denke : ach könntest du das wieder ausdrücken, könntest du dem Papiere das einhauchen, was so voll, so warm in dir lebt, daß es würde der Spiegel deiner Seele, wie deine Seele ist der Spiegel des unendlichen Gottes! - mein Freund - aber ich gehe darüber zugrunde, ich erliege unter der Gewalt der Herrlichkeit dieser Erscheinungen.
Ich weiß nicht, ob täuschende Geister um diese Gegend schweben, oder ob die warme, himmlische Phantasie in meinem Herzen ist, die mir alles rings umher so paradisisch macht. Das ist gleich vor dem Orte ein Brunnen, ein Brunnen, an den ich gebannt bin wie Melusine mit ihren Schwestern. - Du gehst einen kleinen Hügel hinunter und findest dich vor einem Gewölbe, da wohl zwanzig Stufen hinabgehen, wo unten das klarste Wasser aus Marmorfelsen quillt. Die kleine Mauer, die oben umher die Einfassung macht, die hohen Bäume, die den Platz rings umher bedecken, die Kühle des Orts; das hat alles so was Anzügliches, was Schauerliches. Es vergeht kein Tag, daß ich nicht eine Stunde da sitze. Da kommen die Mädchen aus der Stadt und holen Wasser, das harmloseste Geschäft und das nötigste, das ehemals die Töchter der Könige selbst verrichteten. Wenn ich da sitze, so lebt die patriarchalische Idee so lebhaft um mich, wie sie, alle die Altväter, am Brunnen Bekanntschaft machen und freien, und wie um die Brunnen und Quellen wohltätige Geister schweben. O der muß nie nach einer schweren Sommertagswanderung sich an des Brunnens Kühle gelabt haben, der das nicht mitempfinden kann.


Friedrich Schiller (1759-1805)

  • 1759 als Johann Christoph Friedrich Schiller in Marbach geboren
  • 1772 Beginn des Studiums (Recht) in der "Militärischen Pflanzschule" des Herzogs Carl Eugen
  • 1776 Wechsel zum Medizinstudium
  • 1780 Qualifiquation als "Regimentsmedikus".
    Heimliches Schreiben von Gedichten und Arbeit am Drama Die Räuber
  • 1782 Aufführung von Die Räuber in Mannheim.
    Wegen der unerlaubten Reise dorthin zwei Wochen Haft und Verbot jeglicher literarischer Tätigkeit.
    Danach Flucht auf das thüringische Gut Bauerbach, hier Entstehung von Luise Millerin (später Kabale und Liebe) und Arbeit an Don Carlos
  • 1783 Aufgrund einer Stelle als Theaterdichter beim Theaterintendanten Dalberg Rückkehr nach Mannheim
  • 1784 Nach Ablauf des Theatervertrages Verlassen von Mannheim.
    Durch finanzielle Schwierigkeiten Angewiesenheit auf Kredite und Vorschüsse.
    Beginn eines Wanderlebens (Leipzig, Dresden, Weimar, Jena)
  • 1788 Professur für Geschichte in Jena (zuerst ohne festes Gehalt)
  • 1790 Heirat von Charlotte von Lengefeld
  • 1791 Erkrankung an einer lebensgefährlichen Lungenkrankheit, von 1795 an kaum beschwerdefrei.
  • 1794 Beginn der Freundschaft mit Goethe, Zusammenarbeit, Wettstreit, Ergänzung.
    Entstehung der Wallenstein-Trilogie (1797-99), Maria Stuart (1799-1800), Die Jungfrau von Orleans (1800-01), Die Braut von Messina (1802-03), Wilhelm Tell (1802-04), Fragment Demetrius
  • 1805 Tod Schillers

Johann Georg Hamann
Geboren am 27.8.1730 in Königsberg; gestorben am 21.6.1788 in Münster/Westfalen.
Hamann war Sohn eines Wundarztes und Baders. 1746 begann er an der Universität Königsberg Theologie zu studieren; später wechselte er zur Rechtswissenschaft, beschäftigte sich aber vor allem mit Sprachen, Literatur und Philosophie, auch mit Naturwissenschaften. Mit anderen gab er 1749/50 die Wochenzeitschrift »Daphne« heraus. Ohne Abschluß verließ er 1752 die Universität und wurde Hofmeister in Livland.
1756 wurde er von einem Rigaer Handelshaus angestellt und reiste ein Jahr später nach London, wo er bis zum Frühsommer 1758 blieb. Er geriet in eine tiefe Krise, studierte intensiv die Bibel. Anfang 1759 kehrte er wieder von Riga nach Königsberg zurück, kümmerte sich wenig um einen bürgerlichen Beruf. 1762 begann die Freundschaft mit Herder. 1764 reiste er nach Frankfurt, die Möglichkeit einer dortigen Anstellung zerschlug sich allerdings.
Durch Vermittlung Kants erhielt er 1767 eine Übersetzerstelle bei der preußischen Zollverwaltung; er begann eine nie legalisierte »Gewissensehe« mit Anna Regina Schumacher, aus der vier Kinder hervorgingen. 1777 wurde er zum Packhofverwalter ernannt, die berufliche Tätigkeit ließ ihm genügend Zeit zu ausgedehnter Lektüre und zum Schreiben. Von 1764 bis 1779 war er Mitarbeiter der »Königsbergschen Gelehrten und Politischen Zeitungen«, für die er viele Rezensionen schrieb. 1787 erhielt er auf eigenes Gesuch seinen Abschied; er reiste nach Düsseldorf zu Jacobi und nach Münster, wo er Kontakt zum Kreis um Amalia Fürstin Gallitzin aufnahm und kurz darauf starb.



Werke u.a.:
  • 1758 Biblische Betrachtungen
  • 1759 Sokratische Denkwürdigkeiten
  • 1760 Versuch über eine akademische Frage
  • 1760 Die Magi aus dem Morgenlande
  • 1761 Vermischte Anmerkungen über die Wortfügung der frz. Sprache
  • 1761 Wolken. Ein Nachspiel Sokrat. Denkwürdigkeiten
  • 1761 Abaelardi Virbii Chimär. Einfälle über den zehnten Theil die Briefe die Neueste Litteratur betreffend
  • 1762 Essais à la Mosaique
  • 1762 Kreuzzüge des Philologen (Sammlung, u.a. Aesthetica in nuce)
  • 1762 Schriftsteller und Kunstrichter
  • 1762 Leser und Kunstrichter
  • 1772 Des Ritters v. Rosencreuz letzte Willensmeynung über den göttl. u. menschl. Ursprung der Sprache
  • 1773 Neue Apologie des Buchstabens h
  • 1774 Christiani Zacchaei Teleonarchae Prolegomena über die neueste Auslegung der ältesten Urkunde
  • 1775 Versuch einer Sibylle über die Ehe
  • 1779 Konxompax. Fragmente einer apokryph. Sibylle über apokalypt. Mysterien
  • 1784 Golgatha und Scheblimini. Von einem Prediger in der Wüsten


Im Projekt Gutenberg-DE vorhanden:








Matthias Claudius

Geboren am 15.8.1740 in Reinfeld (Holstein). Pfarrerssohn; Studium der Theologie und Jura. 1764/65 Sekretär des Grafen Holstein, 1768-1770 Mitarbeiter zweier Zeitungen in Hamburg. 1771-1775 Herausgeber des »Wandsbecker Bothen«, dann auf Herders Vermittlung Oberlandeskommissar in Darmstadt. Seit 1777 freier Schriftsteller in Wandsbek. Befreundet mit Herder und Hamann. Claudius starb am 21.1.1815 in Hamburg.



Werke u. a.:


Werke des Autors im Projekt Gutenberg-DE:




Johann Gottfried Herder

Geboren am 25.8.1744 in Mohrungen. Sohn eines Kantors und Volksschullehrers. Ärmliche Jugend. Lateinschule. Kopist bei einem Diakon. Autodidakt. Bildung durch die Pfarrbibliothek. 1762-1764 Studium in Königsberg: Medizin, Theologie und Philosophie. Nach Aufgabe seiner Ämter 1769 Fahrt nach Paris, dort Hinwendung zum "Sturm und Drang". Auf Goethes Veranlassung 1776 nach Weimar. Herder starb am 18.12.1803 in Weimar.



Werke u.a.:


Im Projekt Gutenberg-DE vorhanden:





Johann Heinrich Voß

Geboren am 20.02.1751 in Sommersdorf / Mecklenburg; gestorben am 29.03.1826 in Heidelberg.
Voß war Enkel eines freigelassenen Leibeigenen und Sohn eines durch den Siebenjährigen Krieg verarmten Gastwirts und Zollverwalters, der als Schulmeister starb. Nach dem Besuch der Stadtschule in Penzlin und der Lateinschule in Neubrandenburg mußte er wegen seiner Armut von 1769 bis 1772 unter demütigenden Bedingungen als Hofmeister auf einem Gut in Ankershagen arbeiten. Der Herausgeber des »Göttinger Musenalmanachs«, sein späterer Schwager Heinrich Christian Boie, lud ihn in Erwiderung auf eingesandte Gedichte zum Studium nach Göttingen ein und unterstützte ihn. Voß hörte zunächst Theologie, dann ausschließlich Philologie; er pflegte freundschaftlichen Umgang mit Boie, Hölty, Bürger, Miller, den Brüdern Stolberg, Leisewitz, Cramer, Overbeck u.a., der zur Gründung des »Göttinger Hains« führte. 1774 unternahm er eine Reise, auf der er in Hamburg mit Klopstock zusammentraf; bei einem Aufenthalt in Wandsbek verkehrte er mit Claudius und hielt Kontakte mit den in Hamburg anwesenden Klopstock, Lessing, Campe, Bode und Carl Philipp Emanuel Bach. Im Sommer 1778 wurde er Rektor an der Lateinschule in Otterndorf an der Unterelbe, 1782 wechselte er an die Lateinschule in Eutin. 1802 übersiedelte er nach Jena, wo er häufig von Goethe besucht wurde. 1805 erhielt er eine Professur an der Heidelberger Universität.


Werke u.a.:
  • 1775 Die Leibeigenen (Idylle)
  • 1776 Die Freigelassenen (Idylle)
  • 1781 Der siebzigste Geburtstag (Idylle)
  • 1781 Odyssee (Übersetzung, Homer)
  • 1789 Landbau (Übersetzung, Vergil)
  • 1792 Hymnus an die Freiheit. Nach der Melodie der Marseillaise
  • 1793 Ilias (Übersetzung, Homer)
  • 1794 Junker Cord. Ein Gegenstück zu Virgils Pollio (Satire)
  • 1794 Mythologische Briefe
  • 1795 Luise. Ein ländliches Gedicht in drei Idyllen
  • 1795 Vierte Ekloge (Übersetzung, Vergil)
  • 1797 Zehn erlesene Idyllen (Übersetzung, Vergil)
  • 1798 Verwandlungen (Übersetzung, Ovid)
  • 1799 Aeneis (Übersetzung, Vergil)
  • 1801 Die Erleichterten (Idylle)
  • 1802 Zeitmessung der deutschen Sprache
  • 1802 Horaz (Übersetzung)
  • 1806 Hesiod (Übersetzung)
  • 1819 Wie ward Fritz Stolberg zum Unfreien?
  • 1821 Aristophanes (Übersetzung)
  • 1824-26 Antisymbolik
  • 1830 Properz (Übersetzung)


Im Projekt Gutenberg-DE vorhanden:



Gottfried August Burger

(auch: Jocosus Hilarius)
Geboren am 31.12.1747 in Molmerswende bei Quedlinburg; gestorben am 8.6.1794 in Göttingen.
In seinem abgelegenen Heimatdorf im Ostharz hatte Bürger keine Möglichkeit zu geistigem Fortkommen, denn sein Vater, der Pfarrer des Dorfes, kümmerte sich wenig um die Ausbildung. Auf Initative des Großvaters kam Bürger 1760-63 in das Pädagogium in Halle, anschließend bis 1766 auf die dortige Universität zum Theologie-Studium. Sein Interesse an poetischen Versuchen wurde u.a. durch Gleim gefördert. Ab 1768 studierte er Jura in Göttingen, dort lernte er Hölty, Leisewitz, Voß, die Brüder Stolberg und andere Mitglieder des 1772 gegründeten Hainbundes kennen. 1772 wurde er Amtmann in der Gerichtshalterstelle zu Alten-Gleichen mit Sitz in Gelliehausen bei Göttingen. Die Stelle brachte viel Arbeit, finanziell aber wenig ein. Mannigfache Versuche, seinen Sorgen zu entgehen, schlugen fehl: Lotteriespiel, Gründung einer Verlagsanstalt, Auswanderung, Pacht eines Landgutes; ebenso gelang es nicht, eine andere Stelle zu erhalten. Kurz nach der Heirat mit Dorette Leonhardt 1774 verliebte er sich in deren Schwester Auguste, die »Molly« seiner Gedichte. Nach zehn Ehejahren starb Dorette, im folgenden Jahr heiratete Bürger Auguste, diese starb aber schon nach siebenmonatiger Ehe.
Mit Unterstützung u.a. durch Georg Christoph Lichtenberg wurde er 1784 Privatdozent an der Göttinger Universität, wo er bis zu seinem Tode Vorlesungen und Übungen über Ästhetik, Stilistik, deutsche Sprache und Philosophie hielt. 1787 erhielt er die Ehrendoktorwürde, 1789 wurde er zum a.o. Professor ernannt, mußte sich aber weiterhin unterordnen, da er keine feste Anstellung bekam. Seine unglückliche dritte Ehe wurde 1792 geschieden, gesellschaftlich isoliert starb er an Schwindsucht.



Werke u.a.:


Im Projekt Gutenberg-DE vorhanden:





Ludwig Heinrich Christoph Hölty

Geboren am 21.12.1748 in Mariensee bei Hannover; gestorben am 1.9.1776 in Hannover.
Hölty schloß sich dem Dichterbund Göttinger Hain an; er schrieb stimmungsvolle, schwermütige Gedichte und Balladen. Er hatte Einfluß auf Nikolaus Lenau, mit Johann Heinrich Voß war er befreundet. Viele seiner Gedichte wurden von Schubert, Brahms, Mendelssohn-Bartholdy, Mozart vertont.



Im Projekt Gutenberg-DE vorhanden:


Lenz Jakob Michael Reinhold

Jakob Michael Reinhold Lenz wird am 12. Januar 1751 in Seßwegen/Livland als evangelischer Pfarrerssohn geboren. Er studiert Theologie in Königsberg, wo er vor allem die Vorlesungen Kants hört. Auf einer Reise nach Straßburg lernt er 1771 Goethe kennen, den er bewundert. In den folgenden Jahren kommt es zu mehreren Treffen. 1773 unterhält er einen Briefwechsel mit Herder. Nachdem seine ersten Dramen veröffentlicht worden sind folgt er im April Goethe nach Weimar. Aufgrund eines nicht überlieferten Vorfalls ("Lenzens Eseley"; Goethe) wird er im November aus der Stadt ausgewiesen.
Goethe bricht jeden Kontakt mit ihm ab. Ende 1777 erleidet er in Zürich einem psychischem Anfall, von dem er sich nie vollends erholen wird. Dem Vater folgt er nach Riga, aber dort und auch in St. Petersburg findet er keine dauerhafte Anstellung. Schließlich geht er nach Moskau, wo er zeitweilig als Hauslehrer tätig ist. Dort stirbt er in der Nacht vom 3. zum 4. Juni 1792.



Werke u.a.:

Dramen

Erzählungen

Theoretische Schriften

  • Über Götz von Berlichingen
  • Anmerkungen übers Theater


Im Projekt Gutenberg-DE vorhanden:






0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

 
Design by Free WordPress Themes | Bloggerized by Lasantha - Premium Blogger Themes | Affiliate Network Reviews